Gewässer


Der Jura hat ein wesentlich weniger dichtes und weniger verzweigtes Gewässernetz als andere Mittelgebirge. Dies ist dadurch zu erklären, dass das Regenwasser nicht überall oberirdisch abfliesst, sondern direkt im porösen Kalkuntergrund versickert. Es gibt im Jura viele Trockentäler, die in früheren, niederschlagsreichen Klimaperioden geformt wurden, heute jedoch nie oder nur nach sehr starken Niederschlagsereignissen Wasser führen.
Gorges de Moutier

Das Flusssystem des Juragebirges ist antezedent. Das bedeutet, dass die grösseren Fliessgewässer bereits vor der Auffaltung des Gebirges bestanden haben. Als nun die Faltung einsetzte, behielten die Flüsse ihre Laufrichtung bei und erodierten mit ihrer Wasserkraft die Gesteinsschichten genau so schnell, wie deren Auffaltung voranschritt. Deshalb bildeten sich im Jura zahlreiche enge, tiefe Schluchten (frz. Cluses, dt. Klusen), welche die gefalteten Gebirgskämme durchbrechen, eine weitere charakteristische Landschaftsform des Gebirges. An den Felswänden dieser Klusen sind meist sämtliche Gesteinsschichten einer Falte aufgeschlossen. Bekannte Klusen sind diejenigen der Birs südlich und nördlich von Moutier, die Gorges du Pichoux der Sorne, die Klus von Balsthal, die Klusen der Schüss nördlich von Biel (u. a. Taubenlochschlucht) sowie der Défilé de l’Ecluse der Rhône südwestlich von Genf.

Längstes Fliessgewässer im Jura ist der Doubs, der sich canyonartig in den Plateaujura eingegraben hat. Weitere wichtige Flüsse sind der Ain, die Loue, die Orbe, die Areuse, die Schüss und die Birs. Natürliche Seen liegen fast ausschliesslich in Hochtälern im südwestlichen Teil des Juras, darunter der Lac de Joux zusammen mit dem Lac Brenet, der Lac des Taillères, der Lac de Saint-Point und der Lac de Chalain. Mehrere Speicherseen befinden sich an den Flussläufen von Doubs und Ain.

Sowohl in Flüssen als auch in Seen (z. B. Lac de Joux) versickert mancherorts Wasser im Kalkuntergrund und tritt erst kilometerweit entfernt an einem tieferen Ort in Quellen mit starker Schüttung wieder ans Tageslicht. Diese Quellen befinden sich meist am Fuss einer hohen, senkrechten Felswand (Vauclusetyp), beispielsweise Source de la Loue und Source du Lison südlich von Besançon, aber auch Source de l’Orbe und Source de l’Areuse.



Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Jura (Gebirge) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz Seite/lokale-fdl.txt GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.