Klima und Vegetation


Das Klima auf den Jurahöhen ist mitunter rau, feucht und kalt. Die Hauptniederschlagsmenge fällt in den Sommermonaten in Form von Gewittern, regional jedoch sehr unterschiedlich verteilt. Diese werden teilweise vom stürmischen Joran-Wind begleitet. Aber auch im Winter gibt es des Öfteren länger anhaltende Niederschlagsereignisse. Die vollkommen abgeschlossenen Hochtäler auf über 1'000 m ü. M. in den Schweizer Kantonen Neuenburg, Waadt und den angrenzenden französischen Departements Doubs und Jura sind bekannt für sehr niedrige Temperaturen im Winter, weil sich hier in Strahlungsnächten die Kaltluft ansammeln kann (Entstehung sogenannter Kaltluftseen). So wurden die tiefsten je gemessenen Temperaturen in der Schweiz (am 12. Januar 1987 mit −41,8 °C an der offiziellen MeteoSchweiz-Messstation in La Brévine) und in Frankreich (am 17. Januar 1985 mit −41,0 °C in Mouthe) jeweils im Jura registriert.

Der Jura besitzt grosse Waldflächen. Typische Baumarten und am weitesten verbreitet sind Nadelhölzer wie Fichten, Kiefern und Tannen; es gibt aber auch ausgedehnte Buchen- und Eichenwälder. Diese Waldlandschaft ist durchsetzt mit offenen Weiden, auf denen weit verstreut riesige einzelne Fichten stehen. Im Frühling sind viele dieser Weiden mit Osterglocken übersät, speziell zwischen Grande Sagneule (Neuenburger Jura in Nordosten vom Col de La Tourne) und Plagne BE (oberhalb Biel). Die Baumgrenze liegt klimatisch bedingt auf etwa 1400 bis 1500 m ü. M., im französischen Jura auf 1600 m ü. M. Darüber befinden sich ausgedehnte, relativ karge Bergweiden. Im äussersten Südwesten des Juras und im Bereich des Flusses Ain bemerkt man bereits den Einfluss des mediterranen Klimas auf die Vegetation. Vegetationsgeschichtlich gesehen bemerkenswert ist das erst späte Vordringen der Fichte vom Westjura her Richtung Osten. Erst stärkere Rodungen seit dem 18. Jahrhundert verschafften dem gegenüber Weisstanne und Buche stärker lichtbedürftigen Baum auch im Ostjura eine Existenzgrundlage. Dafür verschwanden die früher weit verbreiteten Eichenwälder aufgrund forstwirtschaftlicher Bedürfnisse der Industrialisierung weitgehend.[5]

In den Becken und Tälern wird Ackerbau und intensive Weidewirtschaft betrieben. Die stark geneigten Hänge des Jurasüdfusses eignen sich zusammen mit der ausgleichenden Wirkung der Jurarandseen auf das Lokalklima hervorragend für Weinbau.





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